Gebietseinsatz Pusterwald 27.10.2017

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 27.Oktober 2017 informierte die Landeswarnzentrale die Ortsstelle Pöls telefonisch über eine verletzte Person im Bereich Pölsenhütte, die durch uns zu bergen wäre. Kontaktdaten vorhanden, Polizei und C14 bereits vor Ort. Durch die Einsatzleitung wurde vorerst die Ortsstelle alarmiert, da der Einsatzort gemäß Information des Meldenden lediglich dreihundert bis fünfhundert Meter von der Hütte entfernt sei. Im Anmarsch erhielten wir durch die vor Ort befindliche Polizei Oberzeiring via BOS die Meldung, dass sich das Wetter zusehends verschlechtert, die Telefonverbindung abgebrochen sei und der Sucheinsatz des C14 erfolglos beendet wird. Dies veranlasste uns zu einem Gebietsalarm für das Gebiet Murtal, da sich eine terrestrische Suche abzeichnete. Die Polizeiflugeinsatzstelle Graz bot sich an, die Suche mit dem FLIR Hubschrauber zu unterstützen, da sie die Geschehnisse über Funk mitgehört hatte. Nach kurzer Rücksprache wurde vereinbart, dass der Polizeihubschrauber soweit es die Witterung erlaubt, aus dem wetterbegünstigen Süden herangeführt wird. Währenddessen wurde durch die räumlich zuständige Ortsstelle Pöls auf der Pölsenhütte die Basis errichtet und aufgrund des Inhaltes der Unfallmeldung die Primärsuchbereiche entlang der Bachläufe festgelegt, sowie die ersten Suchtrupps in Marsch gesetzt.

Die Bergretter der Ortsstelle Judenburg griffen  in der Anfahrt zur Einsatzleitung den Begleiter des Verunfallten auf einem Forstweg auf. Der unverletzte, aber völlig durchnässte und leicht unterkühlte Stiefsohn des Verletzten führte die  Bergretter in den Nahbereich der Unfallstelle. So konnte der Suchbereich deutlich eingegrenzt und vor Allem die Suchzeit um ein Vielfaches verkürzt werden. Über Funk wurden die nachrückenden Mannschaften der Ortsstellen Judenburg, Knittelfeld und Zeltweg  in den Nahbereich der Unfallstelle beordert, sowie die Einsatzleitung vor Ort verlegt. Die Situation die vorgefunden wurde, war jener unserer kurz zuvor abgehaltenen Gebietsübung sehr ähnlich. Schrofiges, extrem steiles und felsdurchsetztes Gelände, schlechte Witterung mit Sturm und Schneefall. Der Bergetrupp wurde in die wasserführende Klamm abgeseilt, die Person gesichert, erstversorgt und parallel die Bergung nach oben vorbereitet. Da sich die Wettersituation kurzfristig leicht besserte, entschied sich die Einsatzleitung den inzwischen in Pusterwald wartenden Hubschrauber der Flugeinsatzstelle Graz zu ersuchen eine Taubergung zu prüfen. Die Libelle wurde über Funk an die Unfallstelle herangeführt, und  in enger Abstimmung mit den beim Verletzten befindlichen Rettern  entschieden einen Bergeversuch zu wagen. Der Flugretter wurde an der Unfallstelle abgesetzt, wo der Verletze bereits zur Verbringung in den Bergesack vorbereitet war. In einer aus unserer Sicht fliegerischen Glanzleistung, wurde der Patient und der Flugretter anschließend aus dem schwierigen Gelände aufgenommen und zum bereits im Nahbereich des Landeplatzes befindlichen Rettungsfahrzeug gebracht. Vom Roten Kreuz übernommen wurde der  Patient in das LKH Judenburg verbracht, wo zahlreiche Brüche und eine starke Unterkühlung diagnostiziert wurden, was angesichts einer vermuteten Sturzstrecke von hundert Metern einen durchaus glimpflichen Ausgang darstellt.

 

 

 

Unser Fazit zu diesem Einsatz: Durch das vorangegangene ortsstellenübergreifende Üben im Gebiet sowie der reibungslosen und professionellen Zusammenarbeit mit allen anderen Beteiligten konnte eine technisch anspruchsvolle und schwierige Bergung erfolgreich für den Verunfallten durchgeführt werden.

 

Text und Foto: BRD-Pöls, Quelle: http://www.bergrettung-stmk.at/